SCADA für die neue Gepäckförderanlage des Genfer Flughafens
Der Flughafen Genf ist der zweitgrößte Flughafen der Schweiz. Bedingt durch den konstanten Anstieg der Passagierzahlen seit 2002 wurden einige Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen erforderlich. Auf der Suche nach einer Lösung für das veraltete Überwachungssystem für die Gepäckförderanlage wandte sich der Betreiber an uns.
Die Problematik
Der Flughafenbetreiber, Aéroport de Genève, wollte sein EMS (Environment Monitoring System) sicherer, wartungsfreundlicher und zukunftsfähiger machen. Kein Problem? Leider doch: Das Unternehmen, das die Anlage ursprünglich installiert hatte, gab es nicht mehr. Dadurch gestaltete sich die Umrüstung beziehungsweise Modernisierung des Systems ungleich komplizierter. Weil sich das von uns entwickelte SCADA-Produkt bereits bei anderen Flughäfen bewährt hatte, beschloss Aéroport de Genève, uns die Aufgabe anzuvertrauen.
Dadurch gestaltete sich die Umrüstung beziehungsweise Modernisierung des Systems ungleich komplizierter. Weil sich das von uns entwickelte SCADA-Produkt bereits bei anderen Flughäfen bewährt hatte, beschloss Aéroport de Genève, uns die Aufgabe anzuvertrauen.
Der Weg zum Ziel
Vom Check-in-Schalter bis zur Verladung ins Flugzeug ist das Gepäckfördersystem sozusagen der Dreh- und Angelpunkt. Die Herausforderungen sind zahlreich:
- Die Gepäckstücke müssen mit sehr hoher Verfügbarkeit an ihr Ziel befördert werden
- Das Bedienpersonal muss in Echtzeit Zugriff auf Informationen haben und extrem schnell reagieren können
- Das System muss den geltenden Sicherheitsanforderungen entsprechen
Um diesen Herausforderungen in puncto Zuverlässigkeit, Effizienz und Schnelligkeit zu begegnen, leiteten wir zunächst eine erste Auditphase ein, kombiniert mit einem PoC (Proof of Concept)-Schritt. Ziel war, die Benutzer und Benutzungsarten zu ermitteln und das System auf seine Machbarkeit zu überprüfen: Wer sind die Benutzer? Wie verwenden sie das System? Welche Bedürfnisse haben sie?
Darüber hinaus hielten wir wiederholt Workshops ab, um die Benutzer im Rahmen eines Co-Design- und Co-Construction-Ansatzes mit einzubinden. Diese zweite Phase ermöglicht es den Benutzern, selbst den Blickwinkel eines Supervisors einzunehmen und verleiht ihnen gegenüber Kollegen eine Art Botschafterrolle.
Für dieses Projekt mussten wir unterschiedlichste Kompetenzen bündeln und ein multidisziplinäres Team aus den Feldern Konzeptentwicklung, Automatisierung, Informatik/IT und Systemplattformarchitektur zusammenstellen.
Die weiteren Projektphasen liefen wie folgt ab:
- Detailstudie beziehungsweise Spezifikation des gewählten Systems
- Realisierung beziehungsweise Programmierung des gewählten Systems
- FAT (Werksabnahme) und Plattformtests
- Inbetriebnahme, Installation von Clients, Servern, Software usw.
- SAT (Site Acceptance Test) bzw. Abnahme beim Kunden
Die Lösung
Es wurde eine SCADA-Wonderware System Platform implementiert. Dieses HMI/SCADA-System sieht die Bedürfnisse des Bedienpersonals voraus und liefert gleichzeitig schnell und intuitiv präzise Informationen, so dass die bestmögliche Entscheidung getroffen werden kann.
Es bietet ein ergonomisches Interface, was die Sicherheitskontrolle der Gepäckstücke erleichtert.
Während der Audit- und PoC-Phase stellte sich heraus, dass die Benutzer das Bedürfnis hatten, sich richtig austauschen zu können, insbesondere dann, wenn keine Möglichkeit bestand, sich physisch zu treffen.
Bislang war ihr einziges Kommunikationstool ein Kalender für die Terminplanung gewesen. Zur Verbesserung der Kommunikationssituation wurde via SCADA ein neuer Nachrichtenübermittlungsdienst implementiert: Ab sofort war es möglich, Mitteilungen zu generieren, laufende oder zukünftige Eingriffe an der Anlage zu verfolgen, Benachrichtigungen per Mail oder über andere Softwareprogramme zu erhalten und in das interne Überwachungssystem Daten einzugeben.
Im Ergebnis davon können die Benutzer rasch untereinander kommunizieren und schneller handeln. Wartungstechniker und Bedienpersonal können dank des neuen Systems schneller auf eventuelle Vorfälle oder Störungen reagieren.
Eine weitere von uns optimierte Funktionalität war das Alarmmanagement.
Mit dem alten System war eine Hierarchisierung der Informationen nicht möglich; es generierte eine viel zu große Anzahl an Alarmen. Mit dem SCADA-System ist eine Zuordnung von Ereignissen zu Zonen und Alarmtypen möglich, so dass die erforderlichen Informationen zusammengefasst werden können. Das Bedienpersonal kann jetzt, je nachdem wo ein bestimmter Alarm durch einen Störfall oder ein anderes Ereignis ausgelöst wird, gezielt Maßnahmen einleiten.
Schlüsselzahlen
200
sinstallierte Sonden/Vollständige Abdeckung des Standorts
Zitat
”Dieses Projekt war eine echte Herausforderung. Es war neu für uns und wir waren hochmotiviert, denn der Kunde hat uns einen großen Handlungsspielraum eingeräumt!
Adrien DirandIngenieur für Automatisierungstechnik und Informatik
Haben Sie ein Projekt aus dem Bereich Flughafentechnik, das Sie uns gern anvertrauen möchten?
Dann sollten wir uns mal zusammensetzen!